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Adaptive Ampelschaltungen

24.07.2006

Sehr geehrter Herr Hesse,
die CDU-Regierung hat es sich bekanntlich zur Aufgabe gemacht, den Autoverkehr flüssiger zu gestalten. Leider wird immer offenkundiger, dass dabei Benachteiligungen für den Fahrradverkehr und für Fußgänger billigend in Kauf genommen werden. Neu zu beobachten ist dies bei den adaptiven Ampelschaltungen, den so genannten "Schlauampeln", die nach und nach im gesamten Hamburger Straßennetz eingeführt werden sollen. Die Konsequenzen für Fahrradfahrer und Fußgänger: Selbst an Kreuzungen müssen die umweltfreundlichen Verkehrsteilnehmer nun gesondert Grün anfordern. Automatisch Grün erhalten Fahrradfahrer und Fußgänger grundsätzlich nicht. Selbst der ADAC (!) kann nicht nachvollziehen, warum es nicht möglich sein sollte, dem unmotorisierten Verkehr an adaptiven Ampelschaltungen gemeinsam mit dem Autoverkehr der gleichen Richtung Grün zu geben. Wahrscheinlich wissen Sie nicht, wie unendlich frustrierend es ist, jedes Mal Grün anzufordern zu müssen, während der Autoverkehr neben einem ganz selbstverständlich durchbrausen kann. Da Sie kürzlich angekündigt haben, in Zukunft mehr für die Belange der Radfahrer tun zu wollen, nun meine Frage: Werden Sie sich dafür einsetzen, dass Fahrradfahrer und Fußgänger bei den "Schlau-Ampeln" zukünftig automatisch mit dem Autoverkehr in gleicher Richtung Grün erhalten?

Mit freundlichen Grüßen,

Klaus-Peter Hesse antwortete am 02.08.2006

Sehr geehrte Frau,

vielen Dank für Ihre Mail und die gestellte Frage. Ich bin in den letzten
Monaten öfter zu den so genannten "Schlau-Ampel" und den damit verbundenen
Einschränkungen für Fußgänger und Radfahrer befragt worden und möchte daher
auch auf bereits von mir gegebenen Antworten bei Abgeordnetenwatch
verweisen.

Es gibt viele Argumente, die für ein verbessertes zukünftiges
Verkehrsmanagement in Hamburg sprechen und den Einsatz der jetzt
eingesetzten verkehrsadaptiven Ampeln rechtfertigen. In Zukunft wird es in
der Verkehrspolitik darum gehen, den bestehenden Verkehrsraum noch
effizienter zu bewirtschaften und den Durchfluss aller Verkehrsteilnehmer zu
erhöhen. Bauliche Maßnahmen sind meistens sehr teuer und führen nicht immer
zu dem gewünschten Erfolg. Wir müssen daher auf Computerlösungen setzen, die
in Abhängigkeit vom Bedarf entsprechend selbstständig erkennen, welche Ampel
wann und wie geschaltet werden sollte. Eine einseitige oder unflexible
Ampelschaltung wird und sollte es in Zukunft nicht mehr geben.

Ich bin optimistisch, dass mit moderner Technik in Zukunft die Belange aller
Verkehrsteilnehmer gerechter verteilt werden können. Dies wird auch dazu
führen, dass bei entsprechendem Bedarf Ampeln erkennen werden, wenn
Radfahrer oder Fußgänger eine Vorrangschaltung benötigen und entsprechend
selbstständig reagieren. Für eine solche Technik werde ich mich in den
nächsten Jahren mit meiner ganzen Kraft und meinen Möglichkeiten einsetzen.

Mit freundlichem Gruß
Klaus-Peter Hesse