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Umwelthauptstadt 2011 - Autofreier Sonntag

Als pdf: 20/448 | Umwelthauptstadt 2011 - Autofreier Sonntag (Schriftliche Kleine Anfrage)


BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG 20. Wahlperiode

Drucksache

20/448
17.05.11

Schriftliche Kleine Anfrage
der Abgeordneten Klaus-Peter Hesse und Birgit Stöver (CDU) vom 09.05.11 und

Antwort des Senats

Betr.:

Umwelthauptstadt 2011: Autofreier Sonntag In den letzten Jahren hat die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) mehrfach durch Veranstaltungen wie den autofreien Sonntag für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder die Nutzung des Fahrrads geworben. Auch im Jahr der Umwelthauptstadt sollten Veranstaltungen dieser Art stattfinden. Dies vorausgeschickt fragen wir den Senat: 1. Ist es richtig, dass im Juni 2011 ein autofreier Sonntag stattfinden soll? Wenn ja, wann und wer unterstützt diese Aktion finanziell? Wenn nein, warum nicht? 2. Sind weitere autofreie Sonntage in diesem Jahr geplant? Wenn ja, wann? Wenn nein, warum nicht?

Die zuständige Behördenleitung hat nach Amtsantritt im März 2011 festgestellt, dass zwar Vorbereitungen für einen autofreien Sonntag im Juni 2011 eingeleitet, aber notwendige, weitere Entscheidungen vom Vorgängersenat nicht getroffen worden waren. Eine sachgerechte Vorbereitung zur Durchführung des autofreien Sonntags für den Juni 2011 war daher nicht mehr möglich. Dies nahm die zuständige Behörde zum Anlass, das Gesamtkonzept zu überprüfen. Weder für Juni noch zu einem späteren Zeitpunkt sind autofreie Sonntage mehr geplant. Nach nunmehr sieben autofreien Sonntagen ist festzustellen, dass die Resonanz bei Autofahrern kaum spürbar war. An allen autofreien Sonntagen war der Anteil des Individualverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen nur marginal geringer. Unter diesem Eindruck von Aufwand und Nutzen und der notwendigen Bewertung von Maßnahmen erweist sich dieser autofreie Sonntag als kein sinnvolles Mittel, um den Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn wirksam zu befördern. Er wird daher nicht fortgeführt. 3. Welche anderen Maßnahmen zur Bewerbung des ÖPNV oder des Fahrrads als umweltfreundliche Maßnahmen sind in diesem Jahr geplant und wie werden sie mit welchen Mitteln und in welcher Höhe finanziert? Im Online-Veranstaltungskalender der Umwelthauptstadt (siehe http://umwelthauptstadt.hamburg.de/veranstaltungen) sind derzeit etwa 2.500 Veranstaltungen gelistet, unter denen sich auch verschiedene Veranstaltungen zum Thema Mobilität einschließlich ÖPNV und Fahrradverkehr befinden.


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Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode

Im Rahmen der Umwelthauptstadt-Dialoge, die von der zuständigen Behörde unter dem Motto „Mitmachen, mitreden, mitgestalten“ organisiert werden, wird sich eine von insgesamt sieben Veranstaltungen speziell mit diesem Thema befassen. Diese Veranstaltung findet unter dem Titel „Da geht was! Klimafreundlich mobil in Hamburg“ am 14. September 2011 auf Kampnagel statt. Sie wird anteilig finanziert aus dem Gesamtbudget der Veranstaltungsreihe der „Umwelthauptstadt-Dialoge“, das 250.000 Euro brutto (Titel 6000.535.10) umfasst. Bewerbung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV): Die Bewerbung des ÖPNV obliegt dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV). Nachfolgend werden die Kommunikations- und Werbemaßnahmen des HVV für das Jahr 2011 dargestellt, die für die Nutzung des HVV als umweltfreundliches Verkehrsmittel werben: Basiskampagne: Im Jahr 2011 liegt der Schwerpunkt in der HVV-Werbung auf dem Freizeitverkehr. Ungewöhnliche Orte – unter dem Motto „Entdecke die Welt in Hamburg“ – zeigen, dass man in Hamburg die Freizeit gut mit Bussen und Bahnen gestalten kann. Dabei werden Medien wie Citylight-Plakate sowie Plakate im HVV-Umfeld eingesetzt. Absatz-/Produktkampagne: Im ersten Halbjahr 2011 wurden Werbemotive für die Absatzkampagne entwickelt. Im Mittelpunkt stehen die 9-Uhr-Gruppenkarte und der Freizeitverkehr. Folgende Medien kamen zum Einsatz: Plakate, Anzeigen in Tageszeitungen und Onlinewerbung. Zusätzlich wurde eine Postwurfsendung in 300.000er-Auflage in die Haushalte verteilt. Im zweiten Halbjahr ist eine Haushaltverteilung in ausgewählten Hamburger Stadtteilen/lokalen Wohngebieten vorgesehen. Dabei soll eine stadtteilbezogen Darstellung das HVV-Verkehrs-, Tarif- und Serviceangebotes, insbesondere die „9-Uhr-Gruppenkarte“ und „9-Uhr-Tageskarte“ im Mittelpunkt stehen. Die Auswahl der Stadtteile/lokalen Wohngebiete erfolgt aufgrund einer unterdurchschnittlichen HVV-Abonnementsquote und weiteren Kriterien. HVV-Umland: Im HVV-Umland (Kreise Pinneberg, Segeberg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg, Landkreise Harburg, Winsen und Lüneburg) wird die Serie der Hauswurfsendungen in vier Ausgaben und in 14 Städten in einer Auflage von 190.000 Aussendungen fortgesetzt. Dabei steht ebenfalls die Bewerbung des Freizeitverkehrs mit dem HVV im Vordergrund. Anzeigen in den Ausgaben der Wochenblätter mit Ausflugstipps und HVVInformationen verstärken die Umlandkommunikation. Weitere Themen: Neben den zuvor aufgeführten breit angelegten Maßnahmen galt es im 1. und 2. Quartal 2011 verschiedene neue Serviceangebote im Markt bekannt zu machen: • • Einführung der HVV-Garantie: Neben Flyern für Mitarbeiter und Kunden kamen verschiedene Werbemittel, wie Plakate, FreeCards und HVV-Medien zum Einsatz. Einführung des Pilotbetriebs „Einstieg vorn“: In zwei Pilotgebieten, Harburg und Bergedorf, wurde zum 7. März 2011 der generelle „Einstieg vorn“ eingeführt. Neben Aufklebern an den Fahrzeugen, Plakaten und Flyern kamen auch Promotionsteams zum Einsatz, die bereits vor dem Beginn der Maßnahmen, zum Start und nach etwa drei Wochen die Fahrgäste informierten. Maßnahmen im Rahmen der Umwelthauptstadt 2011: Im weiteren Verlauf des Jahres sind im Rahmen der Umwelthauptstadt die Errichtung eines HVV-UmweltLeuchtturms auf dem Rathausmarkt und eine Faktenkampagne in Bus und Bahn vorgesehen.



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Einführung des Verbots des Alkoholkonsums im HVV: Für die Einführung eines Alkoholkonsumverbotes im HVV ist eine unterstützende Informations-Kampagne vorgesehen. Kundenbindungsmaßnahmen: Bei der Umsetzung von Kundenbindungsmaßnahmen werden Maßnahmen zur Ansprache und Bindung von HVV-Stammkunden entwickelt und umgesetzt, wie beispielsweise Flyer zur Neubürgeransprache, Ansprache von Monatskartenkäufern in den HVV-Servicestellen, Ansprache von Abonnenten, um die Dauer der Kundenbeziehung zu verlängern. HVV-Internetseite: Die HVV-Internetseite ist ebenfalls Bestandteil der Kommunikationsaktivitäten des HVV. Dabei stehen der Betrieb und der Ausbau der Seite im Vordergrund. Für 2011 ist der Ausbau der mobilen Website für Mitte des Jahres geplant.





Finanzierung: Für die aufgeführten Kommunikations- und Werbemaßnahmen des HVV stehen im Jahr 2011 rund 2,1 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Mittel werden von den Verbundverkehrsunternehmen im HVV zur Verfügung gestellt. Bewerbung des Fahrrads: 2011 sind bislang folgende Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit für das Fahrrad vorgesehen: • 2. überarbeitete Auflage des Kartensets „Hamburgs Fahrradrouten“ (4.000 Stück, Vertrieb über den Fachhandel) Kosten circa 45.000 Euro, Haushaltstitel 6300.547.22, Flyer „Radfahrstreifen und Schutzstreifen“ Auflage und Druckkosten noch offen, Haushaltstitel 6300.531.01, Sicherheits-Klackbänder (500 Stück) Kosten 1.700 Euro, Haushaltstitel 6300.531.01, Internetauftritt www.hamburg.de/fahrrad.

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Der Internetauftritt wird kontinuierlich gepflegt und angepasst. Die Kosten sind nicht quantifizierbar, da die Pflege durch die zuständige Behörde selbst geschieht. Weitere Maßnahmen für 2011 wurden noch nicht konkretisiert. Im Übrigen ist das Fahrrad als umweltfreundliches Verkehrsmittel in die Öffentlichkeitsarbeit der Umwelthauptstadt integriert, wie beispielsweise im Rahmen des Infopavillons, des Train of Ideas und der Umwelttouren.

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