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Ausbildungsleistung im Bereich der Freien und Hansestadt Hamburg

Als pdf: 16/188 | Ausbildungsleistung im Bereich der Freien und Hansestadt Hamburg (Schriftliche Kleine Anfrage)


BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG 16. Wahlperiode

Drucksache

16/188
23.12. 97

Schriftliche Kleine Anfrage
des Abgeordneten Klaus-Peter Hesse (CDU) vom 12.12.97 und

Antwort des Senats

Betr.: Ausbildungsleistung im Bereich der Freien und Hansestadt Hamburg
Viele Jugendliche in Hamburg erhalten entweder gar keinen oder keinen ihren Wünschen entsprechenden Ausbildungsplatz. Während die sogenannte Angebots-Nachfrage-Relation (ANR, in Prozent), die das Verhältnis von Ausbildungsstellenangebot und -nachfrage beschreibt, in anderen Bundesländern 1995 bei 110,1 (Bayern), 109,3 (Baden-Württemberg) und im Durchschnitt aller westdeutschen Länder bei 105,1 lag, konnte Hamburg nur 100,3 erzielen. 1996 sank der ANR-Wert in Hamburg auf 96,4 Prozent. Angesichts dieser Situation steht die Stadt Hamburg in der Pflicht, im öffentlichen Dienst und in öffentlichen Unternehmen zusätzliche Ausbildungskapazitäten zu schaffen. In einer von der Staatlichen Pressestelle am 29. Oktober 1997 herausgegebenen Information wird mitgeteilt, die Ausbildungsverhältnisse seien „wiederum um 5 Prozent gesteigert“ worden.
Der Bund, die Tarifgemeinschaft deutscher Länder und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber verbände haben sich 1995 zu einer Steigerung der Zahl der Ausbildungsverhältnisse bei den sogenannten Kammerberufen in 1996 und in 1997 gegenüber der Zahl von 1995 verpflichtet. Für Hamburg bedeutet dies, daß in 1996 und in 1997 jeweils 239 neue Berufsausbildungsverträge gegenüber 228 in 1995 nachzuweisen sind (Steigerung um 5 Prozent); diese Zahl wurde bereits Ende Oktober 1997 erreicht, siehe dazu die Pressemitteilung der Staatlichen Pressestelle vom 29. Oktober 1997. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt.

1. Um wieviel Prozent ist die Zahl der bisher in 1997 eingegangenen Ausbildungsverhältnisse (Kammerberufe) gegenüber 1996 gesteigert worden?
In 1997 sind bisher 250 Ausbildungsverträge abgeschlossen worden; 1996 waren es 248 Ausbildungsverhältnisse. Die Steigerung betrug in 1996 und in 1997 im Vergleich zum Basisjahr 1995 rund 9 Prozent.

2. Wird die Stadt Hamburg 1998 die Zahl der von ihr bereitgestellten Ausbildungsplätze nach dem jetzigen Planungsstand bei den Kammerberufen erhöhen? (Eventuelle Erhöhung bitte nach den jeweiligen Ausbildungsberufen unter Angabe der Vergleichszahlen von 1996 und 1997 aufschlüsseln.)
Der Senat wird – wie bisher – auch in 1998 seinen Beitrag zur Ausbildung junger Menschen leisten. Er strebt an, die Einstellungszahlen zur Ausbildung auf dem Niveau von 1997 zu halten.

3. Nur 50 Prozent der ausbildungsfähigen Betriebe der Handelskammer bilden aus. Welche Anstrengungen wird der Senat unternehmen, um im Bereich der Privatwirtschaft die Bereitschaft zu einem verstärkten Ausbildungsengagement zu fördern?
Es ist geplant, ein differenziertes Maßnahmenbündel zur Förderung der Ausbildungsbereitschaft der Wir tschaft (unter anderem die Förderung von Ausbildungsplätzen in erstmals ausbildenden Betrieben und die Förderung von Ausbildungsverbünden) bereits für das Ausbildungsjahr 1998/99 umzusetzen.

Bürgerschaftsdrucksachen – außer Senatsvorlagen – sind – gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier – zu beziehen bei: Druckerei Wartenberg & Söhne GmbH, Theodorstraße 41 w, 22761 Hamburg, Telefon 89 97 90 - 0


Drucksache 16/188

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 16. Wahlperiode

Durch die intensive organisatorische Abstimmung zwischen Schulen und Betrieben im Rahmen der „Lernor tkooperation ‘97“ ist für 217 berufliche Bildungsgänge die zeitliche Organisation des Berufsschulunterrichts optimiert und damit eine erhebliche Ausweitung der betrieblichen Ausbildungszeit erreicht worden (vgl. die Antwort des Senats auf die Große Anfrage „Berufliche Bildung in Hamburg …“ – Drucksache 15/7757 – vom 5. August 1997). In einer zweiten Phase der „Lernortkooperation ‘97“ wird gegenwärtig eine Optimierung der inhaltlichen, methodischen und fachlich-organisatorischen Kooperation von Betrieb und Berufsschule angestrebt. Der Senat geht davon aus, daß diese nachhaltige Verbesserung der Rahmenbedingungen für die betriebliche Ausbildung zu einer Ausweitung des Angebots betrieblicher Ausbildungsplätze führt. Im Bereich der Handelskammer wurden zum Ausbildungsbeginn 1997/98 412 zusätzliche Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt.

4. Wie hoch war die Gesamtausbildungsleistung des hamburgischen öffentlichen Sektors in 1996 und 1997 (bitte Vergleichszahlen von 1995 angeben), und welche Gesamtausbildungsleistung erwartet der Senat für 1998 nach dem jetzigen Planungsstand?
Die Gesamtausbildungsleistungen der Freien und Hansestadt Hamburg nach dem Berufsbildungsgesetz ergeben sich aus der Anlage. Im übrigen siehe Antwort zu 2.

5. Welche Ausbildungsleistung im Bereich der Freien und Hansestadt wurde bei der Beamtenausbildung in 1997 bisher erbracht? (Bitte Aufschlüsselung nach den verschiedenen Ausbildungsbereichen mit den Vergleichszahlen von 1996.) 6. Welche Ausbildungsleistung im Bereich der Beamtenlaufbahn soll 1998 erbracht werden? (Bitte Plandaten angeben, aufgeschlüsselt nach den jeweiligen Ausbildungsbereichen.)
Ausbildungsleistungen der Freien und Hansestadt Hamburg – Beamtenausbildungen – Einstellungen 1996 1997 20 24 84 48 51 – 13 50 42 50 7 3 17 1998* 22 – 112 43 75 12 + 32 24 56 13 5 9

Laufbahnen des mittleren Dienstes
allgemeiner Verwaltungsdienst Steuerverwaltungsdienst Laufbahnabschnitt I (Polizei) feuerwehr technischer Dienst allgemeiner Vollzugsdienst Verwaltungsdienst im Strafvollzug Justizdienst 40 22 82 48 37 – 36 65 66 28 4 4 26

Laufbahnen des gehobenen Dienstes
allgemeiner Verwaltungsdienst Steuerverwaltungsdienst Laufbahnabschnitt II (Polizei) feuerwehr technischer Dienst Vollzugs- und Verwaltungsdienst Justizdienst (Rechtspfleger)

* Beabsichtigt. + Die Einstellungszahlen sind noch nicht endgültig festgelegt worden.

7. Welche Anstrengungen unternimmt der Senat, um die Entwicklung neuer Berufe im dualen System zu fördern?
Die Zuständigkeit für den Erlaß neuer Ausbildungsordnungen liegt bei der Bundesregierung. Der Senat wird sich im Rahmen seiner Möglichkeiten dafür einsetzen, daß vor allem in dem für Hamburg besonders relevanten Dienstleistungs- und Mediensektor neue Berufsbilder schneller als bisher erarbeitet werden.

8. In 1994 lag die Ausbildungsleistung der Stadt Hamburg bei Ausbildungen im Beamtenverhältnis insgesamt bei 995 Stellen; die Planungsdaten für 1997 sehen noch 424 Stellen vor. a) Geht der Senat in den kommenden Jahren von einem vergleichbaren Ausbildungsplatzabbau bei Ausbildungen im Beamtenverhältnis auf Widerruf aus? b) Was tut der Senat, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken?
Die Einstellungszahlen zur Ausbildung für die Beamtenlaufbahnen werden jährlich bedarfsorientiert festgesetzt. Angesichts der Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung in Verknüpfung mit aufgabenkritischen Prozessen ergeben sich in einigen Laufbahnen derzeit rückläufige Bedarfe, die sich dementsprechend auch in den Ausbildungszahlen niederschlagen.

Anlage 2